Echolinde

Waagvolk und Beobachtungsstation

Die Imkerei Echolinde betreibt in Aarau in Zusammenarbeit mit BienenSchweiz eine Beobachtungsstation mit einem Waagvolk auf einer elektronischen und vollautomatische Waage. Monatlich publizieren wir in der «Schweizerischen Bienenzeitung» ein apistischer Bericht. Auf dieser Seite wird der Bericht vorab, jeweils am 10. des Monats publiziert.

BienenSchweiz hat an verschiedenen Standorten elektronische und vollautomatische Waagen installiert. Die modernen elektronischen Stockwaagen erfassen neben dem Gewicht viele weitere Daten wie die Temperatur innerhalb und ausserhalb des Bienenstocks, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit etc. Das erlaubt eine sehr zeitnahe Beobachtung der Trachtverhältnisse und des lokalen Wetters. Die Waagdaten werden jeweils nachts aktualisiert an einen zentralen Server übermittelt, der die Grafiken im Internet zur Verfügung stellt.

 
 
 
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Periode 10.10. – 10.11.2020

Nachdem jeder Monat dieses Jahres zu milden Temperaturen aufwies, lag das Temperaturmittel ab dem 25. September und im Oktober etwas unter dem Durchschnitt der Referenzperiode von 1981 bis 2010 (SMA Station Aarau/Buchs). In der Nacht fielen die Temperaturen bereits recht tief. Richtigen Frost gab es aber noch nicht.

Im (zu) warmen August und September entwickelten sich einwinterungsstarke Völker. Die nachfolgende unterdurchschnittliche Temperaturphase und die starke herbstliche Volksentwicklung zeigte sich auch im Brutverhalten: Wie im letzten Bericht geschrieben, pflegten die Völker Ende September nur noch kleine Brutnester. Gegen Ende Oktober waren die Völker größtenteils, und damit aussergewöhnlich früh, brutfrei. Oder sie pflegten nur noch sehr kleine Brutnester. Dies obwohl alle drei Stände bis auf 4 Völker mit diesjährigen Jungköniginnen bestückt sind. Augenscheinlich haben bereits geringe Abweichungen vom langjährigen Temperaturmittel einen grossen Effekt!

Die Oxalsäurebehandlung mittels sprühen konnte deshalb bereits Ende Oktober / Anfang November bis auf wenige Völker bei sehr angenehmen Temperaturen durchgeführt werden. Allfällige kleine Restbrutnester wurde gekratzt. Die noch warmen Temperaturen ermöglichten den Völkern das Reinigen und Flicken der kleinen Schadstellen.

Ende Oktober bis zum Verfasserzeitpunkt des Berichtes vom 9. November stiegen die Durchschnittswerte wieder über die Norm. Können die Bienenvölker grossräumige Temperaturlagen erkennen? Jedenfalls sah ich bei der Sprühbehandlung in einigen brutfreien Völkern bereits wieder erste Eilagen.

Die Milbenbelastung scheint gering. Es fielen nach der OS Behandlung je Volk zwischen 50 bis knapp 200 Milben. 

Eine einzige Ausnahme gab es aber: Bei diesem Volk fielen nach den Herbstferien innert Tagesfrist fast 60 Milben auf die eingeschobene Unterlage. Hatte es nach der zweiten AS Behandlung noch ein nicht eingesammelter und damit unbehandelter Schwarm geräubert? 

Das Volk war geschwächt, es zeigte die Symptome der Varroatose und hatte bereits viele Bienen verloren. Nicht wenige verbleibende Bienen waren klein und teils deformiert, das Brutnest schien überproportional gross. Ob das Volk demnächst kahlgeflogen wäre? Eine sofortige vollständige Brutwabenentnahme mit anschliessender Spraybehandlung war unerlässlich. Die anschliessende Vereinigung mit einem vitalen Jungvolk gibt der wertvollen Königin mitsamt dem Volkskörper nun gute Überwinterungschancen.

 
 

 
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Periode 10.09. – 10.10.2020

Die Völker konnten nach der zweiten Ameisensäurebehandlung bei warmen Temperaturen bis am 25. September fertig eingefüttert und schlusskontrolliert werden. Danach fielen die Temperaturen und es folgte bis zum Betrachtungsende eine kühlere und feuchtere Phase. Es fielen 90 Liter Regen.

Auch die zweite Milbenbehandlung konnte ohne Weiselverluste abgeschlossen werden und die anschliessend eingeweiselten Königinnen wurden problemlos angenommen.

Die Bienen nahmen mit dem warmen Temperaturen das Futter zügig mit rund einem Liter pro Tag ab. Interessant war, dass die Brutnester im Vergleich zu anderen Jahren allgemein nicht mehr sehr gross angelegt wurden.

Die Fluglöcher sind nun in der Höhe auf 7 mm eingeengt, damit die Mäuse keinen Zugang finden. Viel gibt es nach dem strengen Sommermonaten nun nicht mehr zu tun. Die letzten Reinigungen werden vorgenommen und mit den eingeschobenen Unterlagen wird der Milbenfall kontrolliert. Daneben wird nun fleissig der viele geerntete Honig für das Weihnachtsgeschäft etikettiert und ausgeliefert.

 
 

 
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Periode 10.08. – 10.09.2020

Am 16.8. entlud sich ein lokales, aber heftiges Hagelgewitter über Aarau. Ansonsten wurde es zwischenzeitlich Frühherbstlich mit tieferen Nachtemperaturen um die 10 Grad und meist angenehmen Tagestemperaturen von 20-25°C. Die während der ersten AS-Sommerbehandlung gesperrten alten Königinnen wurden mit dem Entfernen der Dispenser mit unter Futterteigverschluss gekäfigten jungen Königinnen ersetzt. Sie wurden alle problemlos angenommen. So ist nun aus das Waagvolk umgeweiselt. 

In einem Volk, das im Sommer still umgewechselt hatte, lebt neben der neu markierten Königin noch eine zweite. Das Volk wird also von 2 Weiseln geführt. Das ist dieses Jahr bereits das zweite Volk, das durch 2 Königinnen geführt wird. In einem Brutableger aus dem Frühling zeigte sich dieselbe Situation.

Die Drohnenschlacht begann in den letzten Völkern erst um die Monatsmitte im August.

Am letzten Augusttag begann die zweite Sommerbehandlung. Der bisherige Milbentotfall scheint weiterhin auf tiefen Niveau.

Alle Völker sind trotz oder wegen der ausserordentlichen Tracht stark und vital und können sich der vielen Wespen gut erwehren. Mit der Kontrolle ob alle Königinnen die zweite Milbenbehandlung schadlos überstanden haben folgt nun noch die Schlussauffütterung und das umweiseln der letzten Völker mit der anschliessenden Schlusskontrolle.

 
 

 
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Periode 10.07. – 10.08.2020

Gewittrige Niederschläge beendeten am 11. Juli die ergiebige Waldtracht. Die Bienen flogen danach in die Weisskleefelder und die Gärten von Aarau und trugen weiterhin Honig ein. Ende Juli endete die ausklingende Sommertracht dann endgültig und es konnte nochmals eine erfreuliche Menge Honig abgeschleudert werden.

Die Natur und die Bienenvölker bescherten uns ein Honigjahr, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Dem Waagvolk durften diese Saison 90 kg Honig geschleudert werden. Es lag damit praktisch im Durchschnitt des Standes. Einzelne Völker trugen über 100 kg in die Honigräume. Zusätzliche Honigkessel mussten gekauft werden um den vielen Honig bis zur Weiterverarbeitung  lagern zu können.

Die Bienen haben nach dem letzten Bericht noch Honig von den Bruträumen in die Honigräume hochgetragen. Trotzdem verblieb in gewissen Völkern derart viel Waldhonig im Brutraum, teils über die volle Fläche verdeckelt, dass dieser ausgeschleudert werden musste. Einerseits um Platz für Brut zu schaffen, andererseits aber auch um nicht derart viel Waldhonig als Winterfutter eingelagert zu haben. Dieser Honig gelangt aber aufgrund der bebrüteten Waben nicht in den Verkauf. Infolge der lange guten Trachtlage pflegten die meisten Völker Anfang August noch Drohnen. Die Drohnenschlacht begann erst um den 5. August.

Mit 30 Liter gefallenem Regen war der Juli recht trocken und Ende Monat mit 35°C auch heiss. Der August hingegen startete kühl und nass. Bei knapp 20° fielen am 3. August 70 mm Niederschlag. Dabei ist bemerkenswert, dass 46.5mm innert einer Stunde niederprasselten (SMA Messstation Aarau-Buchs).

Die wenigen kühlen und nassen Tage eigneten sich, um am 2. August die Sommerbehandlung mit Ameisensäure zu starten. Am Ende der Behandlungsperiode lagen die Temperaturen nämlich bereits wieder über 30°C. Es wurden keine Königinnenverluste durch die Behandlung verzeichnet. Die Milbenbelastung scheint aufgrund der bisherigen Fallzahlen eher gering zu sein.

 

 
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Periode 10.06. – 10.07.2020

Die Sommertracht kam - und wie! Nach dem bisher bereits äusserst ertragreichen Bienenjahr honigte die Weisstanne in Aarau wieder einmal. Kaum waren an Fronleichnam die vollen Honigräume abgeschleudert um Platz für die einsetzende Lindentracht zu schaffen, tropften die Weisstannen und der Wald brummte und summte so sehr, dass „Laien“ bei mir nachfragten, ob da etwa Bienenschwärme im Wald seien. 

Die in vollblust stehenden Linden interessierte die Bienen dieses Jahr ausnahmsweise nicht all zu sehr: Die Flugrichtung war klar und eindeutig: Geradeaus über die Wiese ab in den Wald. Nach links abbiegen zu den blühenden Stadtlinden schien ihnen weniger attraktiv. Auch zwischenzeitliche starke gewittrige Niederschläge taten dem Honigfluss aus dem Wald keinen Abbruch.

Der maximale Tagesausschlag auf der Waage betrug am 26. Juni unglaubliche 5.5kg. Würde die Waage von Thomas Amsler in Gansingen nicht vergleichbare Werte zeigen, ich hätte an einen Messfehler geglaubt. Die Waage stieg innert Wochenfrist um ganze 23kg an. Auch den zeitig im Frühjahr gebildeten Brutablegern mussten unter diesen Umständen Honigzargen aufgesetzt werden. Sie trugen um die 10 kg Waldhonig ein.

Den vielen eingetragenen Honig lagerten die Bienen in der gesamten Beute ab. Folglich wurden die Honigräume lange nicht gänzlich aufgefüllt und deshalb auch nicht verdeckelt. Bereits früh am Morgen fand sich in der gesamten Beute verteilt wieder unreifer Honig. An ein Abschleudern um Platz zu schaffen war deswegen nicht zu denken. Die Königinnen fanden in der Beobachtungsperiode infolge der verhonigten Bruträume kaum mehr Platz zur Eilage. Neue zugehängte Mittelwände waren bereits voll Honig, bevor die Königin mit der Eilage beginnen konnte. Die dieses Jahr sehr stark entwickelten Völker sind bisher aber noch nicht spürbar eingebrochen.

Am 4. Juli konnte dann dunkler, reifer Honig geschleudert werden. Dem Waagvolk durften über 27 Kilogramm Waldhonig entnommen werden. Die Bienen haben nun begonnen, einen Teil des „Brutraumhonigs“ in die abgeschleuderten Honigräume um zu tragen, um Platz für neue Brut zu schaffen. Ich hoffe sie tragen ausreichend um, damit nicht zu viel Waldhonig im Brutraum als den Winterfutter verbleibt.

Nun bin ich gespannt, wie und wann die Waldtracht endet. Die Waagausschläge sind um den 9. Juni variabler geworden und die maximalen Tageseinträge liegen inzwischen deutlich tiefer. Das wird uns uns in Bezug auf die anstehende erste Sommerbehandlung entgegen kommen.

 
 

 

Periode 10.05. – 10.06.2020

Auch in der vergangenen Beobachtungsperiode stieg die Waage weiter erfreulich an. Dies trotz über 100 mm gefallenem Niederschlag. 

In den meisten Völkern sind beide Honigräume respektive die Honigzargen bereits wieder gefüllt und die Waben grossteils wieder verdeckelt. Eine eigentliche Trachtlücke gab es bei uns nicht. In Aarau fanden die Bienen im Mai und Juni recht viel Tauhonig. Das Blattwerk der Linden, aber auch anderer Bäume und Sträucher glänzte und klebte auch nach zwischenzeitlichen Niederschlägen schnell wieder. An Fronleichnam wird deshalb bereits die zweite Schleuderung nötig, um Platz zu schaffen für die Brut und die einsetzende Lindentracht.

Etwas unerwartet blieb die Schwarmlust der Völker sehr klein. Nur wenige Völker gerieten in Schwarmstimmung. Die Bautätigkeit blieb hingegen hoch. Trotz mehrerer Drohnenschnitten scheint mir die Drohnenbrutanlage bereits eingeschränkt.

Die Jungköniginnen der Brutableger wurden bestens begattet und führen bereits schöne, recht starke Jungvölker. Ich bin gespannt, wie sich die Sommertracht weiter entwickelt.

 
 

 

Periode 10.04 – 10.05.2020

Zu sonnig-zu warm-zu trocken. Das waren die Wettergeschehnisse bis zum 27. April. Danach folgte eine kälterer und mit 75 Liter Niederschlag pro m2 auch feuchterer Wetterabschnitt.

Die Waage stieg trotz grosser Trockenheit und damit verbundenem spärlichem Nektarfluss stetig mit rund 1.5 bis 2 Kilogramm pro Tag an. Das Waagvolk verzeichnete in 19 Tagen ganze 30 kg Gewichtszunahme. Trotz Trockenheit wurde auch Blatttau gesammelt. Gemäss den Bauern „klebte“ auch das Gras der gemähten Wiesen.

Am 19 April wurden Brutableger gebildet und den Völkern 1-2 Brutwaben entnommen. Am selben Tag fiel ein erster Schwarm. Die intensive Jungvolkbildung mittels Brutableger, wiederholten Drohnen- und Baurahmenschnitten und neue zum ausbauen gegebene Honigwaben verhinderte bis heute, dass die Wirtschaftsvölker schwärmten.

Dafür schwärmten mehrere kräftig gebildeten Brutableger, welche ich nicht derart im Fokus hatte. Die warmen Tage um den 9. Mai bescherten den in den gebildeten Ablegern inzwischen geschlüpften Königinnen beste Begattungsbedingungen. Nächste Woche werden dann die Eilagen kontrolliert, die Königinnen markiert und die Brutableger mit Oxalsäure behandelt.

So früh wie noch nie, am 3. Mai, konnten im Durchschnitt 17 Kilogramm pro Volk bester verdeckelter Blütenhonig geschleudert werden. Ich beliess aber gute Reserven in den Völkern für magere Zeiten.

Die Magazinvölker waren infolge der etwas verzögerten Volksentwicklung (siehe letzter Bericht) schwächer im Ertrag als die Bienenhausvölker. Der Wassergehalt im Nektar war mit der Trockenheit sehr tief, was sich auch auf den Honig auswirkte: Der geschleuderte Honig wies lediglich 14.2% Wassergehalt auf.

Erfreulich: Die Waage steigt auch nach der Schleuderung wieder stetig an, derzeit mit gegen 2 Kilogramm pro Tag.

 
 

 

Periode 10.03 – 10.04.2020

Seit Ende März sind die ersten Drohnen in den Völkern sichtbar. Der Winter hat sich aber in der zweiten Märzhälfte mit einer kalten, aber sonnigen Phase zurückgemeldet. Es herrschte eine Bisenlage mit Nachtfrösten, welche die kältesten des Winters waren. Gegenüber den „Bienenhausvölker“ machte die Kältewelle den Magazinvölkern deutlich mehr zu schaffen und sie bremsten ihre Entwicklung ab. Im Bienenhaus hingegen fiel die Temperatur aufgrund der Phasenverzögerung nie gegen 0 Grad und die Völker schienen ob der Kältewelle fast unbeeindruckt. Einzig die Drohnenwaben wurden nach anfänglichem Schwung nur noch schwach weiter bestiftet. Die Völker nahmen das aufgesetzte Wasser in der kalten Bisenzeit dankend an. Zwei Deziliter wurden problemlos innert Tagesfrist abgenommen.

Seit Anfang April sind alle Honigräume mit Beginn der Kirschbaumblüte aufgesetzt. Der Nektareintrag ist mit den derzeitig warmen Tagen beachtlich. Am 8. April stieg die Waage (ohne Rapsfelder) um ganze 1.8 kg an. 

Die starke Volksentwicklung setzt sich fort und der Bautrieb ist in vollem Gange. Zugegebene Mittelwände werden zügig ausgebaut. Die Brutablegerbildung zur Schwarmminderung und Varroareduktion ist nicht mehr allzu fern.

 
 

 
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Periode 10.02 – 10.03.2020

Die Völkerentwicklung schritt rasant voran und die Brutflächen wurden stark ausweitet. Immer wieder luden warme Tage mit über 12°C die Bienen zu weitläufigen Ausflügen ein und Pollen wurde fleissig eingetragen. 

Nebeltage wie bei uns eigentlich üblich, waren keine zu verzeichnen. Trotz einigen Schneeflocken blieben Frostnächte mit Ausnahme des 8. März vollständig aus.

Aufgrund der teilweise kritischen Futtersituation und der oft warmen Tagen mit über 12°C erfolgte ab dem 20. Februar die Frühlingskontrolle. Zu diesem Zeitpunkt pflegten die ersten Völker bereits verdeckelte Drohnenbrutzellen und die Brutanlage war bereits auf mindestens 4 bis maximal 8 Wabenseiten ausgedehnt. 

Alle Völker waren gesund und weiselrichtig. Eine Königin war aber wohl „ausgeschossen“ und das Volk pflegte ein Brutnest von etwa 10 Zellen ohne weitere Eilage. Das erklärt auch den zu späten und durch den Imker verhinderten Umweiselungsversuch des Volkes Anfang Oktober. Leider lag Anfang März noch eine sterbende Zuchtkönigin auf dem Flugbrett. Beide Völker konnten mit Reservejungvölkern vereinigt werden.

Am 1. März waren die im Herbst ausgeschnittenen Baurahmen am Fenster der Schweizerkästen bei den starken Völkern neu gebaut und durch die Königin bestiftet. Die eigentlichen Drohnenwaben wurden daraufhin gleichtags eingehängt. 

Um den 10. April werden diese Drohnen paarungsbereit sein. Die ersten Schwärme könnten dieses Jahr früh fallen. 

 
 

 
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Periode 10.01. – 10.02.2020

Aussergewöhnlich viele sonnige, nebelfreie und milde Tage mit mehrfachen Tagestemperaturen von rund 11°C prägten den Grossteil des bisherigen Jahres.

Überraschend konnten bereits Anfang Januar auf der Unterlage eines Volkes grosse Pollenhöschen beobachtet werden. Welche Blüten ihnen diese bescherten weiss ich nicht, denn ich konnte weit und breit nichts Blühendes entdecken. Hasel und Erlen blühten nämlich in unserer Region um diese Zeit noch nicht. Erst um den 18. Januar stäubten dann einzelne ersten Haseln Pollen. Das Volk hat wohl weite Ausflüge in die Gärten von Aarau gewagt und dort die noch immer blühende Rosen, Schneeglöcklein, Christrosen und ähnliche Frühblüher gefunden. 

Den milden Tagestemperaturen standen einige Nachfröste gegenüber und „bremsen“ die Entwicklung der Völker (und Flora) noch etwas. Allerdings relativiert sich dies wohl nur auf die freistehenden Magazinvölker: Innerhalb des Bienenhauses sanken die Temperaturen bis auf den 22. und 23. Januar mit zwei Eistagen kaum in den Frostbereich.

Die Völker sind sehr aktiv. Blitzblanke Gitterunterlagen zeugen davon. Auch ist auf den Unterlagen abzulesen, dass die Bienen Futter von den Randwaben in die Wintersitze umtragen. Bereits in der Januarmitte (12.1.20) zeigten 8 von 13 Völker im Bienenhaus nachweislich schlüpfende Brut (Wachsdeckel auf den Unterlagen). Bei den Magazinen waren es weniger.

Am 9. Februar nahm ich aus Sorge ob der hohen Aktivität bei milden Temperaturen eine kurze Futterkontrolle an 14 Völkern im Bienenhaus (CH Kasten) vor. In allen Völkern war verdeckelte und offene Brut bei sehr unterschiedlichen Futterständen vorhanden. 10 Völker pflegen bereits auf 4-6 Wabenseiten teils handgrosse Brutflächen, die restlichen auf 2 Seiten. Einige Völker hatten praktisch leergefressene Brut- und Wintersitze, andere standen bestens im Futter.

 
 

 
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Periode 11.12. – 10.01.2020

Nach einer dünnen Schneedecke am 13. Dezember stieg das Thermometer 2 Tage später auf milde 14°C. Selbst innerhalb des Bienenhauses gab es phasenverzögert noch 11.5 Grad. Ei, war das ein Fliegen vor den besonnten Fluglöchern. Die Bienen räumten an diesem Tag die Gitter der eingeschobenen Unterlagen blitzblank.

Das „Weihnachtstauwetter“ begann dieses Jahr bereits Mitte Monat und auch bis zum Ende der Beobachtungsperiode wurde es trotz vielem Hochnebel mit Nachfrösten nicht mehr richtig kalt. Im bisherigen Winter wurde in Aarau noch kein einziger Eistag verzeichnet. Während durchaus Nachtfröste zu verzeichnen waren, zeigte das Thermometer der Waage innerhalb des unbeheizten Bienenhauses bisher lediglich drei mal mit nicht einmal -1°C Nachtfrost an. Die Tagestemperaturen lagen meist deutlich über dem Gefrierpunkt.

Der Unterschied der Temperaturamplituden zwischen den im Freien aufgestellten Magazinen zu den Schweizerkästen im Bienenhaus zeigt sich auch bei der Volksaktivität: Brutzellendeckel auf den gittergeschützten Unterlagen bei fast 40% der Völker im  Bienenhauses zeigen Bruttätigkeit an (Stand 5. Januar). Hingegen pflegen nur vereinzelte Völker der im Freien aufgestellten Magazinvölker Brut. Interessant: Es sind in beiden Fällen ausschliesslich die stärksten Völker, welche es sich scheinbar leisten können Brut zu pflegen.

 
 

 
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Periode 10.11. – 10.12.2019

Die Temperaturen schwankten von 10° Celsius bis zu leichten Nachfrösten. Seit Anfang Dezember liegen die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und oft liegt eine graue Hochnebeldecke über der Region Aarau. Am 8. Dezember stiegen die Temperaturen dann wieder gegen 10 Grad an. Mit den wärmende Sonnenstrahlen auf den Fluglöchern nutzten die Bienen dies nochmals für einen kurzen Reinigungsflug.

Wie im letzten Kalenderbericht geschrieben, waren um den 10. November sehr überraschend der Grossteil meiner Völker brutfrei und konnten dieses Jahr ausserordentlich früh mit OS besprüht werden. Die nochmaligen warmen Tagen boten die Gelegenheit, bei den wenigen verbleibenden Völker ebenfalls noch die Restentmilbung vorzunehmen. Vereinzelte kleine Restbrutflächen wurden gekratzt. 

Die Spraymethode bot einen letzten Blick in die Völker bis zur Frühlingskontrolle: Eilage war am 10. November in keinem der Völker mehr vorhanden. Alle Völker schätzte ich gesund und überwinterungsfähig ein. Die Futterreserven scheinen ausreichend. Trotzdem war ich überrascht, wieviel Futter in gewissen Völkern im Wintersitz bereits verbraucht ist. Hier gilt es im Februar wachsam zu sein.

Nach dem Sprayen fielen zwischen 200 und maximal 400 Milben auf die Unterlagen. Der natürliche Milbentotfall hat sich 3 Wochen nach der Behandlung nun mit 0 bis 0.2 Milben / Tag auf einem beruhigendem Niveau eingependelt.

Die Kontrolle der Unterlagen am Ende der Beobachtungsperiode (9. Dezember) zeigte bei rund 1/5 aller Völker nasse Unterlagen mit Wachsdeckeln. Die Wachsdeckel bedeuten, dass seit etwa 3 Wochen wieder Brut gepflegt wird, welche nun geschlüpft ist. Dies trotz noch immer kürzer werdenden Tagen. Ob das warme Monatsende die Völker dazu verführte? Diese Völker haben eine erhöhte Aktivität und einen erhöhten Futterverbrauch. Ich werde sie mir merken. 

 
 
 

 
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Periode 10.10. – 10.11.2019

Im Oktober wurde an den warmen Tagen noch fleißig Pollen aus den Aarauer Gärten gesammelt. Es fielen in der Beobachtungsperiode aber auch 95 Liter Regen. Mit den nun kälteren Tagen seit Anfang November haben die letzten Bienenvölker auch ohne Frost die Eilage eingestellt und begonnen ihren Wintersitz zu beziehen. Ihre Aktivitäten haben die Bienen deutlich reduziert. 

Die Völker in den Schweizer Kästen im Bienenhaus pflegen vereinzelt noch auslaufende Brut. Die freistehenden Magazinvölker sind etwas überraschend bereits vollständig brutfrei. Am 9. November konnte bei idealen Temperaturen von 8°C die Winterbehandlung zur Restentmilbung durchgeführt werden. Mit dem besprayen mit Oxalsäure war eine letzte Kontrolle auf Weiselrichtigkeit und Futter möglich. Es war glücklicherweise nichts Beunruhigendes zu beobachten. Die Völker müssen nun bis in den Frühling durch den Imker nicht mehr gestört werden.

Ich bin gespannt auf den Milbentotfall durch die Behandlung. 

 
 

 
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Periode 10.09. – 10.10.2019

Nach 2 regenfreien Wochen fiel ab dem 23 September wieder Regen bei milden Temperaturen. Die Natur nahm das Nass dankbar an. Noch tragen die Sammlerinnen fleissig Pollen ein. Auch die vielen Wespen versuchen noch etwas Süsses zu erhaschen. Aber die Wächterinnen sind aufmerksam.

Bis Ende September wurden die Bienen fertig eingefüttert. Nach der frühzeitig durchgeführten zweiten AS-Behandlung Ende August wurden nochmals schöne Brutnester angelegt und gepflegt. Die Schlusskontrolle zeigte sämtliche Völker weiselrichtig, welche bis auf ein kleineres Volk alle stark, vital und bereit für den Winter sind. 

Die Entmilbung mit der zweiten Ameisensäurebehandlung scheint erfolgreich verlaufen zu sein: Der natürlichen Milbentotfall liegt bei allen Völkern unter einer Milbe pro Tag. Regelmässige Kontrollen der eingeschobenen Unterlagen, um eine allfällige Rückinvasion zu erkennen, sind für mich jetzt Pflicht.

 
 

 
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Periode 10.08. – 10.09.2019

Nach den letzten heissen und schönen Augusttagen mit 30 Grad „herbstet“ es ein erstes mal und die Temperaturen liegen zum Verfasserzeitpunkt dieses Berichtes bei unter 20 Grad als Tagesmaximum. 

Futter war für die Bienen in der Beobachtungsperiode nicht mehr viel zu finden. Die Pollenversorgung aus den vielen Gärten Aaraus hingegen war noch gut und wurde fleissig eingetragen. Es herrschte bereits viel Ruhe in den Bienenvölkern und die Wintervorbereitung ist in vollem Gange. In den letzten 30 Tagen verbrauchte das Waagvolk etwas über 1.5 Kilogramm Futter. 

Das frühes Sommertrachtende ermöglichte eine erste AS Behandlung welche bereits eine Woche vor Ende Juli beendet werden konnte. Auch die zweite AS Behandlung wurde sehr früh bei noch warmen Temperaturen angesetzt und konnte schon am 2. September beendet werden. Die Königinnen haben in der zweiten Woche der Behandlung bereits wieder schöne Brutnester anzulegen begonnen. Die letzten jungen Zuchtköniginnen sind nun eingeweiselt und die Unterlagen zum kontrollieren des natürlichen Milbentotfalls sind in allen Völkern eingelegt. Es verbleibt das Auffüttern und die Schlusskontrolle.

Interessant: Der gemäss Literatur auf Ameisensäure empfindliche Nützling Bücherskorpion ist auch nach der zweiten AS Behandlung da und verspeist sicherlich noch die eine oder andere verbleibende Varroa Milbe. Den Imker freut dies natürlich.

 
 

 
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Periode 10.07. – 10.08.2019

Mit dem verblühen der letzten Linden am 7. Juli erreichte die Waage ihren höchsten Wert und stieg nicht mehr weiter an. Die Zeit des Abschleuderns war gekommen. Am 19. Juli konnte die Honigschleuder dann zum ersten mal in diesem Jahr ihre Dienste verrichten. Vorher hätte es sich nicht gelohnt. Dem Waagvolk durften doch noch schöne 30 kg Honig entnommen werden. 

Insgesamt betrachtet, ist dies aber trotzdem deutlich das schwächste Honigjahr seit ich imkere.

Die abgeschleuderten Wirtschaftsvölkern wurden mittels Leuenbergerli und Futterkessel direkt nach dem abschleudern angefüttert, müssen die Völker doch über offenes Futter verfügen für die erste Ameisensäurebehandlung. Und die wollte ich einige Tage vor der sich erneut anbahnenden zweiten Hitzewelle dieses Jahres auf den Völkern wissen.

Eindrücklich nahmen die Bienen in einem Tag fast 3 kg Futter ab, so dass am übernächsten Tag bereits die Dispenser aufgesetzt werden konnten. 

Die erste Sommerbehandlung mit Ameisensäure war damit bereits am 25. Juli beendet. Trotz hoher Temperaturen in der zweiten Behandlungshälfte von deutlich über 30°C wurden keine Königinnenverluste festgestellt, dafür trockene Schwammtücher. 

Die Drohnen sind seit Ende Juli aus den Völkern gedrängt. Nun gilt es, die Völker sanft und nicht zu schnell weiter aufzufüttern, damit die Königinnen weiterhin schöne Brutnester mit Winterbienen mit hoffentlich wenig Varroabelastung anlegen können und stark in den Winter gehen.

 
 

 
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Periode 10.06. – 10.07.2019

Mit Beginn der Lindenblüte Mitte Juni kletterte die Anzeige der Bienenwaage erfreulich und stetig nach oben. Kaum tagte es am Horrizont, flogen die Bienen los und sammelten bis spät Abends in die Dämmerung hinein. Am 26. Juni war ein Tagesplus von 2.9 kg abzulesen.

Die Bruträume waren teils völlig verhonigt und die Königin fand kaum mehr Platz zur Eilage. Der kurze Unterbruch der Tracht Anfang Juli nutzen die Bienen und trugen den Honig in den Honigraum um. Die Königinnen legten im nu wieder schöne, recht grosse Brutnester an.Insgesamt stieg die Waage in der Beobachtungsperiode 22 kg an. So gleichen sich die dürftigen Einträge des Frühlings wenigstens noch etwas aus.

Die Ende Juni eingeschobenen Unterlagen deuten auf einen geringen Milbefall mit 0 bis 0.5 Milbe pro Tag. Mit dem längsten Tag haben die Wirtschaftsvölker nun die Drohnenproduktion eingestellt. Die im Mai und Anfang Juni gefallenen Schwärme entwickelten sich bei den guten Witterungs- und Trachtbedingungen rasant zu schönen Jungvölkern und trugen teils gar etwas Sommertracht in den aufgesetzten Honigraum ein.

Die letzten Linden verblühen derzeit. Die Tracht scheint nun zu enden. Nächste Woche ist vorgesehen die Wirtschaftsvölker abzuschleudern und die erste Varroabehandlung vor Monatsende aufzusetzen.

 
 

 
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Periode 10.05. – 10.06.2019

In diesem Frühling waren die Wetterverhältnisse für die Bienen schwierig. Die Frühlingshaupttracht insgesamt konnte schlecht beflogen werden. 

In der Mitte der aktuellen Beobachtungsperiode stieg die Waage, gegen Ende sank das Gewicht dann wiederum mit starken Niederschlägen. Der Brutraum weist kaum Futter auf. Die Bienen zerren derzeit von den Vorräten und fressen sich im ersten Honiraum Zellen frei, welche die Königin gerne bestiftet.

Insgesamt stieg die Waage in der Beobachtungsperiode um 7.7 kg an. Aufgrund des für meinen Bienenstand bisher wenig eingetragenen Nektars wurde der Frühlingshonig noch nicht geschleudert.

In unserer Region fielen viele Schwärme. Trotz Bildung von Sammelbrutablegern, regelmässigen Drohnenschnitten und Erweiterung mit dem 2. Honigraum gerieten auch viele meiner Völker in Schwarmstimmung. 

Um den Schwarmtrieb unter Kontrolle und um die Völker stark zu halten, blieb nur die aufwändige wöchentliche Kontrolle mit ausbrechen sämtlicher Weiselzellen oder bei zu starkem Schwarmtrieb die Bildung kleinerer Königinnenableger. Trotzdem ging der eine oder andere Schwarm ab. Die heutige Kontrolle ergab, dass der Schwarmwille nun aber in sämtlichen Völkern geendet hat. 

Erfreulich: Der Grossteil der jungen Königinnen kehrte begattet zurück. Sie führen bereits sich stark entwickelnde Jungvölker. Bald werden die Linden blühen. Ich bin gespannt, ob das Wetter mitspielt und die Bienen die Lindentracht nutzen können.

 
 

 
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Periode 10.04. – 10.05.2019

Um den 12. April waren in den Völkern junge Drohnen unterwegs. Die Zeit für den ersten Drohnenschnitt war gekommen.

Dabei konnte auch der Futterstand kontrolliert werden. Noch nie hatte ich derart geringe Futterreserven um diese Jahreszeit erlebt und für die folgenden Tage waren gar Schneegestöber angekündet. Glücklicherweise wurde es dann ab dem 16. April frühlingshaft warm. Von einer Zufütterung mit Honig konnte abgesehen werden. Die Waage begann zu steigen und um das Bienenhaus roch man starken Honigduft und in den Völkern herrschte starker Bautrieb.

Mit dem Wetterwechsel Ende April hat sich dieser aber abgeschwächt.  Das Wetter wurde sehr wechselhaft, nass und teils kalt mit nochmaligen Schneefall und frostigen Nächten. Die eigentlich gute Tracht konnte von den Bienen nur noch wenig beflogen werden. Die roten Gewichtsabnahmen überwiegen derzeit gegenüber den Zunahmen. Die Brutanlage wurde von den Königinnen in vielen Völkern stark eingeschränkt. Die Bienen beginnen den bereits gut gefüllten und teilverdeckelten ersten Honigraum auszufressen und die Königinnen legen in den ausgefressenen Zellen im ersten Honigraum Brut an.

In einigen Beuten ist die Schwarmlust Ende April ausgebrochen. Am 1. Mai fiel ein erster Schwarm. Die den Völkern am selben Tag entnommenen Brutwaben für die Bildung von Sammelbrutablegern und der erneute Schnitt des verdeckelten Drohnenbaus konnten die Schwarmstimmung etwas dämpfen.

 
 

 
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Periode 10.03. – 10.04.2019

Am 2. April konnten etwas über 20° gemessen werden. Zwei Tage später fiel der Schnee in dicken Flocken vom Himmel. Halt eben wie der April ist, ein wechselhafter Frühlingsmonat. Inzwischen blüht die Kirsche und die ersten Löwenzahnblütentupfer leuchten in den Wiesen. Die Aarauer Gärten beginnen zu blühen.

Die Völker entwickeln sich eindrücklich. Das stärkste Volk pflegte am 29. März grossflächig auf 18 Seiten Brut und hatte die zwei leer eingehängte Honigrahmen ausgebaut und wärmte verdeckelte Drohnenbrut. Die weniger starken Völker pflegten zur selben Zeit auf mindestens 8 Wabenseiten schöne Brutnester. Um Platz zu schaffen erhielten die am weitesten entwickelten Völker daher zwei Tage später den ersten Honigraum. Eine Woche später wurde auch den letzten Völkern der Honigraum aufgesetzt. 

Die Völker nutzen bei aktuell wechselhaften Wetter jede sonnige oder genügend warme Minute um zu sammeln und kehren schwerbeladen heim. Bei den derzeitigen Tageshöchsttemperaturen um 10 bis 12 Grad, bleibt die Waage aber noch etwa im Gleichgewicht. 

Leider wurden letzten Sonntag im Quartier noch während dem nachmittäglichen Bienenflug vermutlich Obstbäume gespritzt. Bei einem Volk trudelten die Bienen mit akuten Vergiftungssymptomen ein und zuckten mit ausgestreckten Zungen dem Tod entgegen. Zum Glück kühlte die einsetzende Bise rasch ab und der Flugbetrieb wurde unterbrochen. Letztlich lagen rund zweihundert tote Bienen auf dem Flugbrett. Wieviele haben es erst gar nicht mehr heimgeschafft?

 
 
 

 
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Periode 10.02. – 10.03.2019

Die Wochen Ende Februar und Anfang März waren ausserordentlich trocken, nebelfrei, sonnig und mit überdurchschnittlich warmen Nachmittagstemperaturen. Die frostigen Nächte mit Temperaturen von regelmässig 2–3 °C unter Null bremste die Entwicklung der Vegetation allerdings noch.

Die milden Temperaturen ermöglichten, die Frühlingskontrolle durchzuführen. Erfreulicherweise sind sämtliche eingewinterten Völker gesund, weiselrichtig und entwickeln sich stark. Einige Völker waren knapp im Futter. Eine möglichst frühzeitige Futterkontrolle lohnt sich meines Erachtens unbedingt, um Verluste durch Verhungern im März zu verhindern

Die Völker pflegen bereits auf 4–7 Brutwaben beidseitig grossflächige Brut. Sie sind nun im Schweizerkasten im Bienenhaus warm eingedeckt und zwischen den Deckbrettern sind Leuenbergerli mit Wasser aufgesetzt. Der Wasserverbrauch ist eindrücklich. Die Völker leeren ein Leuenbergerli derzeit innert 3–5 Tagen. Die Magazinvölker müssen ohne solche Hilfestellungen auskommen.

Glück im Unglück: Der Sturmwind vom 10. März hat die gerade erblühende Weide beim Bienenstand gefällt. Glücklicherweise fiel die Weide neben das Bienenhaus und auch die Magazine wurden nicht getroffen.

 
 

 
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Periode 10.01. – 10.02.2019

Die Hasel blüht gerade noch nicht, die Kätzchen der Weide vor dem Bienenhaus zeigen sich bereits und werden wohl nach einigen wärmeren Tagen erblühen. 

Die oft frostigen Tage in der zweiten Hälfte des Januars und Anfang Februar liessen die Bienen in der Wintertraube verharren. Bei mehr als der Hälfte der Völker zeigen bombierte Wachsdeckel auf den noch trockenen Unterlagen aber an, dass trotz der kältesten Periode dieses Winters spätestens um den 21. Januar die Bruttätigkeit mit einem kleinen Brutnest wieder aufgenommen wurde.

Am milden 9. und 10. Februar konnten sich die Bienen aus der Wintertraube lösen und einen Reinigungsflug vornehmen. Alle eingewinterten Völker erfreuten sich der wärmenden Sonne. Auch der Imker nutzte die warmen Stunden und nahm eine Futterkontrolle bei den Wirtschaftsvölkern vor. 

Wie aufgrund der Gewichtsabnahme vermutet (siehe letzter Bericht), zeigte die Futterkontrolle des auf sieben Gassen sitzenden, durchbrütenden Waagvolkes, dass kaum mehr Futterreserven vorhanden waren und in diesen Tagen ein Notstand eingetreten wäre. Die Futterwaben im Wintersitz waren bis zum Schenkel leergefressen, auf weiteren Futterwaben weiter vorne und hinten waren keine ausreichenden Futterreserven mehr vorhanden. Mit den direkt an den Wintersitz und ans Brutnest angeschobenen zusätzlichen schweren Futterwaben, sollte dem Volk nun bis zur Frühjahreskontrolle ausreichend Futter zur Verfügung stehen.

 
 

 
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Periode 10.12. – 10.01.2019

Es ist ruhig geworden auf dem Bienenstand. Auch der grosse Weihnachtsverkauf unseres Honigs ist vorüber. Wir Imker können uns in dieser ruhigen Zeit auf die neue Saison vorbereiten.

In der Beobachtungsperiode war lediglich ein einziger Eistag mit ganztägigen Temperaturen von maximal null Grad zu verzeichnen. Am 22. und 24. Dezember erreichten die Temperaturen knapp 11 Grad, allerdings liess das regnerische Wetter keinen Reinigungsflug zu. Es fielen insgesamt 90 l/m2 Regen. In unserem Garten blühen seit dem 22. Dezember bereits die Schneeglöcklein.

Die Bienen warten ruhig in der Wintertraube auf längere und wieder wärmere erste Frühlingstage für einen Reinigungsflug. Als eines der wenigen Völker hat das starke Waagvolk seine Bruttätigkeit nach wie vor nicht eingestellt. Daraus resultiert auch der recht hohe Futterverbrauch von 2.7 kg in 29 Tagen, also 93 Gramm pro Tag. Hier gilt es, die Futtervorräte im Auge zu behalten.

Auf Störungen der Völker sollte verzichtet werden, können wir doch derzeit keine Veränderungen mehr herbeiführen, die positive Auswirkungen mit sich bringen könnten. 

Somit verbleiben das regelmäßige Kontrollieren der Fluglöcher und allenfalls das ruhige Ziehen der Unterlagen. Diese geben Hinweise auf den Volkszustand, wie zum Beispiel Volkstärke, wieder einsetzende Bruttätigkeit oder wie erfolgreich die Winterbehandlung gewirkt hat.

 
 

 
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Periode 15.11. – 10.12.2018

Das Problem der im November nicht korrekt gemeldeten Waagdaten der Station Aarau sollte seit Anfang Dezember behoben sein. 

Endlich war Mitte November auch in Aarau leichter Frost zu verzeichnen. Am 1. Dezember wurden die Völker im Bienenstand in Aarau bei 8 Grad geöffnet und Oxalsäure gesprayt. Einige letzte kleinere auslaufende Brutflächen wurden gekratzt. Mit der folgenden warmen Woche mit Tagestemperaturen von 10° C und höher konnten die Bienen die Kratzschäden problemlos beheben und die Beuten säubern. Auffallend: Von den 13 Völkern auf dem Stand pflegten deren 6 bereits wieder grössere Brutflächen mit junger offener Brut. Ich hatte also gerade noch den «brutfreien» Moment für die Restentmilbung erwischt. Wann wäre der nächste? 

Interessant: Äusserlich war lediglich bei 2 Völkern Zeichen feststellbar, dass Brut gepflegt wird. Der bisherige Futterverbrauch ist teils recht gross. Dies gilt es, im Auge zu behalten. Besonders, da bereits wieder Brut gepflegt wird und daher der Futterverbrauch erhöht ist.

Nun beschränkt sich die Arbeit an den Bienen lediglich noch auf Kontrollgänge. Ich wünsche allen besinnliche Festtage und ein erfolgreiches Bienenjahr 2019

 
 
 

 
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Periode 15.10. – 15.11.2018

In Aarau blieb das Wetter in der Beobachtungsperiode trotz kurzfristigem Schneeregen und weissen Jurahöhen insgesamt weiterhin mild und frostfrei. Entsprechend viel Flugbetrieb herrschte an den warmen und oft sonnigen Tagen.

Eine Stichprobe am 11. November ergab: Die im Herbst in die Wirtschaftsvölker eingeweiselten Jungköniginnen haben die Eilage noch nicht eingestellt und pflegen teils noch grosse Brutnester. Die Winterbehandlung kann daher nicht wie in den letzten Jahren Ende November/Anfang Dezember brutfrei durchgeführt werden und muss warten. Die eingeschobenen Kontrollunterlagen zeigen auf meinem Wirtschaftsstand insgesamt einen eher höheren Milbenbefallsgrad mit 3 «Ausreissern» mit hohem Varroadruck (natürlicher Totfall 9 Milben/Tag). 

Da die Brutfreiheit für die Winterbehandlung frühestens in 3–4 Wochen eintreten wird und sich die Milben in der Brut weiterhin vermehren, wurden diese Völker zwischenbehandelt. Es fielen je Volk 500–600 Milben.

Überraschend anders präsentiert sich die Situation im etwas mehr als 3 Kilometer entfernten Jungvölkerstand. An einem Morgen der Kalenderwoche 46 glitzerte das Gras in der Geländekammer, in dem das Bienenhaus steht, reifbesetzt. Scheinbar konnte sich hier der Nebel nicht durchsetzen und die nächtliche Abstrahlung liess die Temperaturen in Bodennähe unter den Gefrierpunkt fallen. Dieser eine Bodenfrost reichte aus: Alle Jungvölker auf diesem Stand waren am 12. November brutfrei. Bei angenehmen Temperaturen wurden die Völker mit Oxalsäure besprayt und gleichzeitig nochmals auf Futter und Weiselrichtigkeit geprüft. Es fielen pro Volk zwischen 70 bis 500 Milben.

 
 

 
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Periode 15.9. – 15.10.2018

Bei der zweiten Ameisensäurebehandlung fiel der Milbenfall wiederum sehr moderat aus. Es gingen bei der Behandlung keine Königinnen verloren. Auch der gegen Ameisensäure eigentlich sehr empfindliche Bücherskorpion, welcher seit einem Jahr im Bienenhaus und in den Bienenvölkern lebt, ist weiterhin aktiv. Das freut mich, stehen auf seinem Speiseplan unter anderem die Varroamilbe und die Wachsmotte.

Die Völker wurden sanft bei weiterhin überdurchschnittlich warmen Temperaturen und grossteils trockenem Wetter fertig aufgefüttert. Die letzten Futtergaben wurden durch die warmen Temperaturen zügig aufgenommen. Es musste insgesamt recht wenig aufgefüttert werden. 

Die gezüchteten Jungköniginnen konnten nach der zweiten AS-Behandlung in die Wirtschaftsvölker eingeweiselt werden. Noch immer sind die Völker sehr aktiv und tragen viel Pollen ein. Abgesehen von der Oxalsäurebehandlung im brutfreien Zustand sind die Arbeiten an den Völkern abgeschlossen. Jetzt ist noch die Varroabelastung bis zur Winterbehandlung im Auge zu behalten, um gegebenenfalls bei einer Rückinvasion durch das Ausrauben nicht eingesammelter Schwärme vorzeitig reagieren zu können.

 
 

 
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Periode 15.8. – 15.9.2018

Die Hitzeperiode dauerte bis zum 23. August mit Temperaturenspitzen von über 30° C und sehr lauen Nächten. Es fielen nur kurze Platzregen und die Trockenheit verschärfte sich weiter. Am 24. August fielen endlich schauerartige Niederschläge, verbunden mit einer Abkühlung. Zwar noch nicht der gewünschte ausgiebige Landregen, aber immerhin in nennenswerten Mengen. Der September ist weiterhin sehr warm und trocken.

Die Völker erhielten seit dem Abräumen bisher knapp 10 Liter Futtersirup. Die Futtergaben erfolg(t)en gestaffelt und flaschenweise im Leuenberger-Futtergeschirr jeweils abends, um möglicher Räuberei vorzubeugen. Die Völker haben so noch ausreichende Brutflächen zur Verfügung.

Die erste Sommerbehandlung auf den Wirtschaftsvölkern konnte, im Gegensatz zu derjenigen auf den Jungvölkern, dieses Jahr (siehe letzter Bericht) erst spät, am 19. August beendet werden. Es fielen wenige Milben. Die Bücherskorpione haben die AS-Behandlung ebenfalls überstanden und sind nach wie vor aktiv in den Beuten.

Die 2. AS-Behandlung konnte auf den Jungvölkern ohne Königinnenverlust beendet werden, während die Wirtschaftsvölker derzeit die Säure ertragen müssen. Nach der Behandlung werden die älteren Königinnen der Wirtschaftsvölker umgeweiselt und mit diesjährig gezüchteten Jungköniginnen ersetzt. So kann die Ameisensäure-Belastung für die jungen Königinnen umgangen werden, um so spät im Jahr problemlos umweiseln zu können.

 
 

 
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Periode 15.7. – 15.8.2018

Es blieb auch in dieser Beobachtungsperiode viel zu trocken und sehr heiss. Es fiel kein nennenswerter Niederschlag. Die Natur dürstet nach Wasser.

Die im Mai gebildeten Jungvölker entwickelten sich sehr gut. Die erste Sommerbehandlung auf dem Jungvölkerstand konnte vor Ende Juli planmässig abgeschlossen werden. 

Auf dem Wirtschaftsstand hingegen sorgte die Natur für eine Überraschung. Kurz vor dem geplanten Abschleudern stieg die Waage unerwartet wieder. Das Abschleudern musste vertagt werden, spritzten die Waben doch wie im Frühling. Die Honigräume blieben oben, um ein Verhonigen der Bruträume und damit ein Zusammenbrechen der Völker im September zu verhindern. Der Grund der Spättracht schienen die stark blühenden Blumen- und Kleewiesen zu sein. Was sich dann bestätigte: Mit deren Abmähen durch den Bauern war die überraschende Spättracht dann auch vorbei und es konnte Ende Juli abgeräumt werden.

Deshalb und nachfolgend aufgrund der sehr hohen Temperaturen von über 30° C erfolgte die Sommerbehandlung der Wirtschaftsvölker nicht wie bei mir üblich Ende Juli, sondern erst am 12. August. Nach der Behandlung wird dosiert gefüttert, sollen der Königin doch genügend freie Zellen für den Aufbau des Wintervolkes zur Verfügung stehen.

Die diesjährige Honigernte fiel äusserst ertragreich aus, auch wenn Tau- und Waldhonig (aber auch Melizitosehonig) dieses Jahr ausblieben. 

 
 

 
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Periode 15.6. – 15.7.2018

Bei niederschlagsfreiem und zwischenzeitlich sehr warmem Wetter setzte eine ergiebige Lindentracht ein, während die übrige Vegetation mit teils mässiger Bise nach Wasser dürstete. Eine Tautracht blieb dieses Jahr aus. Tagelang schwebten die Duftwolken des Lindennektars durch die Quartiere. Die Linden summten, wie in den schönsten Gedichten beschrieben.

Die Waage stieg kontinuierlich an, interessanterweise mit recht grossen Tagesschwankungen, was wohl teils dem trockenen Biswind zuzuschreiben war. Am 1. Juli waren die beiden Fensterwaben des Honigraumes teils verdeckelt und die Waage stieg an diesem Tag nicht mehr. Also beste Voraussetzungen für eine Honigentnahme am folgenden Tag, schien es mir doch nötig, dem Verhonigen der Bruträume zuvorzukommen. Dem Waagvolk durften dieses Jahr bereits erfreuliche 47 kg Honig entnommen werden, und es ist noch nicht leergeschleudert. Die mit der Ernte nochmals eingelegten Kontrollunterlagen deuten weiterhin einen sehr tiefen Varroadruck von 0 bis 1 Milbe/Tag an. 

Noch immer bin ich mir nicht sicher, ob die wiederum gesichteten Bücherskorpione die Varroa auf der Unterlage oder in den Völkern zusätzlich zu den 4–6 vorgenommenen Drohnenschnitten reduzieren, können doch Bücherskorpione gemäss Literatur mehrere Milben pro Tag jagen.

Am 3.7. und 5.7. fiel morgens dann ein intensiver Gewitterregen. Die Waage sinkt seither bei wieder heissen Temperaturen und trockenem Wetter täglich. Nun kann rechtzeitig abgeräumt werden, damit noch vor dem Monatsende mit der ersten Sommerbehandlung begonnen werden kann

 
 

 
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Periode 15.5. – 15.6.2018

Nach dem Schleudern des Frühlingshonig am 19. Mai endete die ergiebige Tracht praktisch unvermittelt und die Waage begann zu sinken. Gut, wer seinen Völkern Reserven belassen hat. Die starken Völker benötigen um diese Zeit viel Futter. Der geerntete Honig hatte einen tiefen Wassergehalt von gegen 15%.

Mit Beginn der Lindentracht zeigte die Waage ab dem 2. Juni bei feuchtwarmem Wetter wieder teils deutliche tägliche Gewichtszunahmen an. Der Spitzentag war der 3. Juni mit einer Gewichtszunahme von etwas über 3 kg! Allerdings wurden die Zunahmen durch heftige Gewitter und Niederschläge immer wieder gebremst oder gar unterbrochen. Am 11. Juni unterbrach der Wetterumschwung mit der kühleren Schafskälte den Honigeintrag.

Bei starken Wirtschaftsvölkern entnahm ich im Mai je 10 Tage versetzt zweimal eine Brutwabe und habe damit Brutableger gebildet. Die entstandenen Lücken sind durch Mittelwände ersetzt. Das regelmässige Schneiden des Baurahmens sowie im Sinne der Varroareduktion nochmalige Schneiden des Drohnenbaus liefern den Völkern Arbeit. Bisher hat kein Volk geschwärmt. Die Anfang Juni für 7 Tage eingeschobenen Unterlagen zeigten einen sehr tiefen Varroabefall. Ob dies auch an den gesichteten Bücherskorpionen liegt?